Das Kriegstagebuch der Budapest Tour

 

 

Abreise

Um 11 Uhr startete die Kutsche der Bleichgesichter aus dem Zentrum des Feuerwasserlands. Neben den Kriegern ist noch König Taddy aus Williehaven mit an Bord.

Die seichte Stimmung stieg an, als die Pappnasen aus D'dorf und Kölle die Kutsche stürmten. Fortan wurde es eine leckere Feuerwasserparty mit einem Alt-Kölsch-Kulmbacher-Wodka-A'Saft Gebräu...:-) Nachdem wir das Schluchtenscheisser Bergland mit "Nie mehr Österreich" erreicht hatten, verfiel die Kutsche in eine Leichenstarre. Der Bürgermeister hob sich durch aktive Kuschelaktivitäten allerdings recht positiv hervor. Als die Morgensonne uns weckte wurde sich hurtig über die Reste der Nacht hergemacht. Nach 22 Stunden erreichten wir dann Budapest.

 

Tag 1

Sonnenschein, Schnee und -6 Grad begrüssten uns. Nach einer kostenlosen Stadtrundfahrt (der Kutscher kennt nicht immer den Weg) erreichten wird dann unser Nobelwigwam, wo wir uns wohltuend von den anderen Schlafplatzsuchenden unterschieden. Und das, obwohl wir noch gar nicht gesungen hatten! Wir begannen als erstes, die örtliche Bar zu inspizieren und konnten schnell unseren Favoriten ausfindig machen: Schwarzbier! Aktuelle Promillestand um 12:35 Uhr beim Lurch und dem Häuptling: ca 2.35 %.

Offenbar scheint es in diesem Reservat ausreichend Feuerholz zu geben, der Temperaturunterschied betrug von -6 Grad stattliche 34 Grad in unserem Wigwam. Daraufhin verfielen wir in eine konzentrierte Mittagsruhe von einem Stündchen. Weil Indianer natürlich immer wachsam sind, wurde darauf verzichtet, irgendwelche Kleidungsstücke abzulegen, um allzeit Einsatz bereit zu sein.

Nach der kurzen Erholung wurde dann das Reservat erkundet, schnell wurde ein gemütliches Wigwam gefunden, um sich den Sitten der Einheimischen anzupasen und die Friedensverhandlungen zu begießen.

 

 

Die Verhandlungen dauerten allerdings nicht allzu lange, schließlich stand noch das große Festessen mit dem Chef des Wigwams auf dem Programm. Die einheimischen Sklaven waren sichtlich irritiert, als die wilden Krieger den Saal betraten. Und das, obwohl die Indianer ihre besten Trikots angezogen und auch die Squaws geschmückt waren.

Ungewohnt waren die diversen Bestecke, die für das Mahl bereit lagen. Diese wurden kurzerhand beiseite geräumt. Auch die vielen grossen und kleinen Gefäße waren für unsere Krieger fremd. Den noch mehr verwirrten Sklaven wurde befohlen, alle Glaser zu füllen. Zur Verzweiflung brachte den einen Sklaven die Frage eines D'dorfers, bezüglich des dunklen Weines: "Mach mir mal ein Rotwein-Cola und mach voll das Glas". Als nach diversen kleinen Tellerchen mit Kräutern schliesslich das erfolgreich erlegte Wild serviert wurde, begannen weiteren Sklaven den Häuptling und seine Krieger mit einem musikalischen Brauch zu unterhalten.

"Teufelsgeiger" riefen einige Bleichgesichter aus. Schön und gut, aber es gab einige Divergenzen zwischen seinen Angebot und unseren Wünschen. Schließlich einigte man sich auf das ungarische Altbierlied und alles war gut. Nächstes Jahr will er Highway to hell einstudieren. Nachdem wir das Schlachtfeld verlassen hatten, wurden noch weitere einheimische Wigwams aufgesucht, um die Friedensverhandlungen weiter zuführen. Als die Zeiger der Uhr nach oben zeigten, krochen unsere müden Krieger dann in ihr eigenes Wigwam zurück.

 

 

Tag 2

Der Tag begann mit einer Besichtigung des Reservats mit unserer Kutsche. Da die Feuerwasservorräte erschöpft waren, musste die Wodka-A Mischung herhalten. Dies tat der Stimmung allerdings keinen Abbruch, das Gegenteil war der Fall. Und so wurden wir schnell zu einer lustigen Reisegruppe und sahen viele graue Häuser, die entweder gerade saniert wurden, oder nicht zu sehen waren (O-Ton Reiseleitung).

 

 

Danach wurden im örtlichen Groby die Feuerwasservorräte aufgefüllt und sich auf den Weg ins Stadion gemacht. Hier traf man viele bekannte Gesichter von den WM's. Unübersehbar natürlich die Wella Zwillinge von den Stechmücken. Mittlerweile war auch der Süd Bus zu uns gestoßen und die Bunte Mischung war startbereit. Es waren ausserordentlich viele wichtige Ranger in der Halle mit ebenso intelligenten Gesichtsausdruck wie die Sheriffs aus der Bauernscheune. Da es für 8 Kassen nur ein Drucker gab, dauerte es erst einmal bis man sein Ticket hatte. Wir konnten leider nicht fließend ungarisch und waren wohl die ersten Ausländer bei diesem internationalen Tunier. Die wichtigsten der wichtigen Sheriffs begleiteten uns dann zu unseren Plätzen, die kreuz und quer verstreut in der Halle waren. Daraufhin wurde kurzerhand ein deutscher Block gegründet. Der Obersheriff ordnete an, dass sich alle hinzusetzen haben. Gesagt getan. Bis Werner sang: "Steht auf wenn ihr Deutsche seid!".

Thema erledigt.

Nach dem Spiel ging es ins örtlich Feuerwasserwigwam, da dort ein Tisch für 20 Bleichgesichter reserviert war. Bei 60 hat der Oberkellner dann aufgehört zu zählen. Fazit: Es war eng aber lustig. Hungrig ging es dann zum Hotel zurück. Schlipsträgerparty gestürmt. Trotz schönstem Trikot noch vor dem ersten Bier wieder rausgeflogen. Danach zur Geisterstunde in unserem Wigwam Pizza geordet und Kühlschrank geplündert. Heute Morgen im Bett D'dorfer Squaw gefunden. War nicht mehr ansprechbar. Auch ein D'dorfer ist verschwunden. Läuft wohl immer noch durch's Hotel. Seine Klamotten liegen allerdings alle bei uns!

Tag 3

Als die Sonne aufging, bemerkten die Krieger schmerzhafte Rauchzeichen, die sich unter den Skalps breit gemacht hatten, auch die Empfehlung des einheimischen Medizinmanns, die Schmerzen mit Schwarzbier zu bekämpfen, waren erfolglos. Trotz mehrfacher Versuche half das dunkle Gebräu mit seinen 7,3 Umdrehungen nicht, die Gedanken klar werden zu lassen. Die Krieger entschlossen sich daher, diesmal getarnter auf den Kriegspfad zu gehen. Dies war nicht so einfach, weil der Häuptling sich beim morgendlichen schärfen des Kriegsbeils, einen Schnitt an der Wange zuzog und die Eingeborenen schnell die Strasse wechselten, als er auftauchte.

Nachdem das Stadion erreicht war, stellte man fest, dass auch viele andere Bleichgesichter den Medizinmann aufsuchen mussten.

Nach ruhigen Spiel ging es dann mit 40 Bleichgesichtern in den Untergrund, um mit der eisernen Kutsche noch Feuerwasserwigwams zu suchen. Beim Aufstieg aus diesen Höhlen machte Thekenschlampe Schwarz aus Beirut dann einen folgenschweren Fehler. Um seinen gertenschlanken und durchtrainierten Körper eindrucksvoll zu zeigen, erklomm er die eisernen Stufen, die sich nicht bewegten. Was er aber nicht beachtete, dass diese nicht das Ende erkennen ließen. Unter kräftigen Zurufen erreichte er irgendwann den oberen Teil und robbte mit letzter Kraft zum Ausgang.

Als Belohnung führte ihn dann Prinz Taddy (Auf Grund ihres Ehrentages war Paulchen von ihm für 24 Stunden zur Königin ernannt worden) zu einem grauen Haus, welches gerade saniert wurde und in dem sich ein Feuerwasserwigwam befand, das mit 28 gezapften Biersorten lockte. Hier wurde dann noch ausgiebig gefeiert, bis die müden Krieger ins Wigwam mußten. Es gab auch nur eine kleine Gute-Nachtgeschichte und dann ertönte ein zartes Sägen bis zur Donau hin...

 

Tag 4

Am letzten Tag wurden noch einmal alle Kräfte für die letzte Feuerwasserparty gesammelt. Nach Sonnenaufgang wurde das Reservat zum letzten Mal besichtigt und sich dann um die Mittagszeit auf den Weg in das Feuerwasserwigwam mit den vielen Biersorten gemacht. Die anwesenden Pfadfinder hatten allerdings ihre Mühe, den richtigen Pfad zu finden. Hier wurde der Spurenleser, der im Indianerland verblieb, schmerzlich vermisst. Schließlich wurde das Wigwam gefunden und die Diskussion des vorherigen Abends mit den bereits anwesenden Bleichgesichtern des Südbusses fortgesetzt. Gemeinsam machte man sich dann nach einem Besuch bei McWigwam gut gestärkt auf den Weg zum letzten Spiel. Da auch die anderen Bleichgesichter sich gut genährt hatten, gab es noch mal eine nette Feuerwasserparty in der Halle. Mit großem Tam Tam und dem Eiszäpfle-Tanz wurde nach dem Spiel der Südbus dann verabschiedet und für die Indianer begann eine abenteuerliche Rückreise.

 

 

Die Kutsche mußte sich in den Bergen durch die weiße Pracht, die vom Himmel fiel, durchkämpfen. Auch bockten die Pferde mehrmals, so dass die Kutsche angeschoben werden musste.

Nachdem die Sonne einmal auf und wieder untergegangen war, erreichten die müden Krieger wieder das geliebte Indianerland!

Ein toller Ritt lag hinter uns, viele neue Blutsbrüder wurden gewonnen und wir können stolz verkünden:

Indianer sind immer auf Kriegspfad!